Der Igel hat eigentlich keine Chance mehr

Wie wir das Aussterben verhindern können

Igel gehören zu den beliebtesten Wildtieren Europas. Doch trotz ihrer Bekanntheit und Sympathie in der Bevölkerung hat der Igel in der modernen Welt immer weniger Chancen, in der Natur zu überleben. Warum haben Igel es so schwer, und was können wir tun, um das Überleben dieser faszinierenden Tiere zu sichern? In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Bedrohungen Igeln das Leben erschweren und wie wir alle helfen können, sie zu schützen.

Der Rückgang der Igelpopulation

In den letzten Jahrzehnten ist die Igelpopulation in vielen Ländern drastisch zurückgegangen. Wissenschaftler schätzen, dass die Zahl der Igel in Europa in den letzten 20 Jahren um mehr als die Hälfte gesunken ist. Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig, aber einige der Hauptfaktoren sind:

Verlust des Lebensraums

Die ständige Ausdehnung von Städten und Siedlungen nimmt Igeln ihren natürlichen Lebensraum. Grünflächen, Hecken und Wälder, die einst sichere Rückzugsorte und Nahrungsquellen für Igel boten, verschwinden zunehmend. Stattdessen entstehen sterile Rasenflächen und versiegelte Flächen, die kaum Nahrung oder Schutz bieten.

Verkehrsunfälle

Straßen und Autos sind eine der größten Bedrohungen für Igel. Jedes Jahr sterben tausende Igel, weil sie beim Überqueren von Straßen von Autos erfasst werden. Vor allem in dicht besiedelten Gebieten wird es für Igel immer gefährlicher, auf Nahrungssuche zu gehen oder neue Reviere zu erschließen.

Gartenchemikalien

In vielen Gärten und landwirtschaftlichen Flächen werden Pestizide und Chemikalien eingesetzt, um Schädlinge zu bekämpfen. Doch diese Gifte schaden nicht nur Insekten und Schnecken, sondern auch den Igeln, die sich von diesen Tieren ernähren. Der Einsatz solcher Mittel führt zu einem Rückgang der Nahrung und kann zu Vergiftungen führen.

Klimawandel

Der Klimawandel beeinflusst die natürliche Umgebung der Igel. Mildere Winter stören den Winterschlaf der Igel und können dazu führen, dass sie zu früh aufwachen und keine ausreichende Nahrungsquelle finden. Extreme Wetterbedingungen, wie lange Dürreperioden, beeinträchtigen zusätzlich ihre Nahrungssuche.

Warum hat der Igel eigentlich keine Chance mehr?

Auf den ersten Blick könnte man sagen, dass der Igel kaum eine Chance hat, sich gegen die massiven Veränderungen seiner Umwelt zu behaupten. Mit dem Verlust des Lebensraums, der immer gefährlicheren Umgebung und dem Rückgang seiner natürlichen Nahrungsquellen steht der Igel vor einer ernsten Bedrohung. Ohne gezielte Schutzmaßnahmen und das Bewusstsein der Bevölkerung könnte der Igel in vielen Regionen vollständig verschwinden.

Was können wir tun, um den Igel zu retten?

Auch wenn die Situation düster erscheint, gibt es Hoffnung. Mit gezielten Maßnahmen und einem bewussten Umgang mit der Umwelt können wir den Igeln helfen, wieder Fuß zu fassen. Hier sind einige Maßnahmen, die jeder von uns ergreifen kann:

1. Igel-freundliche Gärten gestalten

Igel sind oft auf Gärten angewiesen, um Nahrung und Schutz zu finden. Indem du deinen Garten igelfreundlich gestaltest, kannst du ihnen einen sicheren Lebensraum bieten. Lass zum Beispiel wilde Ecken entstehen, verzichte auf chemische Pestizide und sorge für natürliche Unterschlüpfe wie Laubhaufen und Kompost.

2. Igelhäuser aufstellen

Ein Igelhaus bietet den Tieren nicht nur einen sicheren Ort für den Winterschlaf, sondern auch Schutz vor Fressfeinden und schlechtem Wetter. Bau oder kaufe ein Igelhaus und platziere es an einem ruhigen, geschützten Ort in deinem Garten.

3. Aufklärung und Bewusstsein fördern

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, wie gefährdet die Igelpopulation tatsächlich ist. Durch Aufklärung und Informationen kann jeder dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen und Menschen zu ermutigen, igelfreundliche Maßnahmen zu ergreifen.

4. Straßenüberquerungen sicherer machen

Es gibt bereits spezielle Igel-Unterführungen und Verkehrsberuhigungen in einigen Regionen, die darauf abzielen, Igeln und anderen Wildtieren eine sichere Straßenüberquerung zu ermöglichen. Unterstütze solche Initiativen in deiner Gemeinde und achte darauf, bei Autofahrten besonders in den Abend- und Nachtstunden vorsichtig zu fahren.

5. Unterstützung von Igelzentren und Naturschutzorganisationen

Viele Organisationen und Igelzentren setzen sich aktiv für den Schutz und die Rettung von Igeln ein. Mit Spenden, ehrenamtlicher Arbeit oder durch die Verbreitung von Informationen kannst du solche Zentren unterstützen und einen direkten Beitrag zum Igel-Schutz leisten.

Fazit: Der Igel braucht unsere Hilfe

Der Igel steht vor großen Herausforderungen, doch er ist noch nicht verloren. Durch gezielte Schutzmaßnahmen, Aufklärung und einen bewussteren Umgang mit unserer Umwelt können wir dazu beitragen, das Überleben dieser faszinierenden Tiere zu sichern. Jeder von uns kann einen Unterschied machen – im Garten, auf der Straße und durch die Unterstützung von Naturschutzprojekten. Der Igel mag in der modernen Welt kaum noch eine Chance haben, aber mit vereinten Kräften können wir dafür sorgen, dass er eine Zukunft hat.

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