Aktuelles, Tipps und Wissen
Hier teilen wir Tipps und Wissen über unsere stacheligen Freunde. Ausserdem gibt’s hier aktuelle Infos über Veranstaltungen, Fortschritte und unseren Verein. Viel Freude beim Stöbern!
Lebensraum
Igel bevorzugen einen naturnah gestaltet und bewirtschafteten Garten. Wichtig ist, dass der Garten freizugänglich ist und nicht mit einem Zaun ummauert ist.
Gesundheit
Igel sind Fleischfesser und keine Vegetarier. In freier Wildbahn haben sie ein breites Nahrungsspektrum. Darunter finden sich Insekten, wie Laufkäfer, verschiedene Arten von Falter, Wirbellosetiere, wie Regenwürmer oder Schnecken, aber auch Spinnen, Vogeleier und kleine Säugetiere.
Überwintern
Wie man ein einfaches Igelhaus zum überwintern baut, erfahren Sie im Blog von Leser Max Karänke.
Der Igel

Alter
Bis zu 7 Jahre
Gewicht
350 - 1050 g
Nahrung
Insekten, Kleinvögel, Vogeleier, wirbellose Tiere, Kleinsäuger
Feinde
Uhu, Dachs, Marder, Fuchs, Mensch
Charakter
Charakteristisch für den Igel sind seine Stacheln, die der Verteidigung gegen Feinde dienen. Bei den Stacheln handelt es sich um verhornte Haare. Ein ausgewachsener Igel besitzt zwischen 6.000 und 8.000 Stacheln.
Merkmale
Der Igel ist unverwechselbar. Kein anderes heimisches Tier hat einen Stachelpelz. Der Igel ist etwa kaninchengroß und hat eine gedrungene Körperform. Während die Unterseite braun und ohne Stacheln ist, haben die einzelnen Stacheln auf Kopf und Rückenpartie einen Farbverlauf von braun über weiß bis hin zu fast schwarz.
Pelz
Zur Abwehr von Fressfeinden trägt der Igel ein robustes Stachelkleid auf der Oberseite und ist in der Lage, sich in Gefahrensituationen zu einer Kugel einzurollen. Durch die so aufgestellten Stacheln ist er fast unangreifbar. Die Farbe der Stacheln variieren von beige bis braun, dadurch ist der Igel im dichten Laub und auf dem Boden gut getarnt. Igel besitzen ihre Stacheln schon bei der Geburt, sie sind jedoch weich und noch nicht ausgehärtet. Ein erwachsener Igel trägt 6000 bis 8000 der kleinen Nadeln, die jeweils mit einem eigenen Muskel ausgestattet sind. So wird das Einrollen zu einem komplexen Zusammenspiel vieler Muskeln.
Geräusche
Igel sind sehr geräuschvolle Tiere. Man hört sie durchs Unterholz rascheln, wo sie auf Nahrungssuche sind. Wenn Sie etwas zu fressen gefunden haben, schmatzen sie laut und knacken bisweilen Schneckenhäuser und Insektenpanzer. Am lautesten sind Igel jedoch, wenn die einzelgängerisch lebenden Tiere auf Artgenossen treffen und in Streit oder auch Paarungslaune geraten. Dann geben sie ein Keckern von sich und können sogar fauchen und kreischen.
Lebensweise
Der Igel lebt einzelgängerisch und ist vorwiegend nachtaktiv. Igel sind Einzelgänger und haben feste Territorien, die sich überlagern können. Sie zeigen in der Regel jedoch kein Territorialverhalten, sondern gehen Artgenossen aus dem Weg. Sie ernähren sich von bodenlebenden Wirbellosen und verschlafen den Tag in selbst gebauten Nestern, in denen sie auch Winterschlaf halten. Waren früher Igel in einer Reihe von reich strukturierten Lebensräumen häufig, so sind sie heutzutage vorwiegend in Siedlungsgebieten zu finden.
Winterschlaf
Gesunde Igel halten von November bis März ihren Winterschlaf. Es kommt vor, dass sie ihren Winterschlafunterbrechen und einige Tage umhergehen. Hat der Igel eine rundliche Gestalt, ist aktiv und macht bei Berührung eine Stachelkugel, ist er vermutlich nicht krank. Einen gesunden Igel dürfen Sie nicht ins Haus nehmen. Ist ein Igel jedoch nicht vollständig gesund und in Pflege, kann es sein, dass die Tiere ihre Schlafbereitschaft auch bei Zimmertemperatur anzeigen, dies indem sie ihr Futter nur noch teilweise oder gar nicht mehr fressen und versuchen, ihr Schlafhaus mit zusätzlichem Papier auszupolstern. Das Schlafhaus wird unter Umständen mehrere Tage nicht verlassen. Es wird kein Urin und Kot mehr abgesetzt. Bei einem ausreichenden Gewicht des Igels können Sie ihn kälter stellen um die Winterschlafbereitschaft zu fördern.
Um einen Winterschlaf halten zu können, wird der gesamte Stoffwechsel des Igels abgesenkt. Die Herzschläge von 180 bis 260 verringern sich auf zwei bis zehn Schläge pro Minute. Die Atemfrequenz sinkt von ca. 50 Atemzüge auf 5 bis 10 pro Minute. Die Körpertemperatur geht von 35° bis 36°C auf ca. 4°C zurück, wobei er eine kalte Kugel bildet, die nicht aufgebrochen werden kann. Kalte, lang ausgestreckte Igel oder wo Kopf und Füße deutlich sichtbar sind, halten keinen Winterschlaf, sondern sind verstorben. Männliche Igel gehen früher in den Winterschlaf als Weibchen, da diese mit der Aufzucht der Jungen beschäftigt waren.
in Siedlungsgebieten zu finden.
Igelbabys
Bei Finden von Nestern mit Igelsäuglingen oder Babys ist Vorsicht geboten. Hier muss mindestens 3–4 Stunden der Ort verlassen werden, damit die Igelmutter zurückkehren kann. Bei jeglicher Störung wird die Igelmutter nicht zurückkommen, um ihre Jungen nicht zu gefährden. Kehrt die Mutter nicht zurück oder fühlen sich die Kleinen bereits kühl an oder rufen nach der Mutter (wie Vogelgezwitscher), müssen die Kleinen in Obhut genommen werden. Sie müssen jedoch sofort fachkundigen Igelpflegern übergeben werden, da die Versorgung von Säuglingen und Neugeborenen sehr aufwändig und kompliziert ist. Bei nicht sachgerechter Betreuung ist schneller Tod die Folge! Die Kleinen sollten bei der Aufnahme sofort in eine Kiste oder ein Körbchen auf eine handwarme mit einem Tuch abgedeckte Wärmflasche gelegt werden. Die Kleinen werden nochmals mit einem leichten Tuch abgedeckt, um Zugluft zu vermeiden und die Nestwärme zu halten.
Da nicht bekannt ist, wie lange die Igelbabys ohne Mutter waren, kann es sein, dass die Urinblase der Kleinen gefüllt ist, was Unbehagen oder auch Schmerzen verursachen kann. Ferner kann es dazu führen, dass die Babys bei der Fütterung unruhig sind oder gar die Nahrungsaufnahme verweigern. Deshalb sollte ein „Toiletting" bereits vor der ersten Fütterung gemacht werden (siehe weiter unten).
Als Erstversorgung kann zunächst mit einer kleinen Spritze ohne Nadel aber mit einem Minischlauch versehen (kleines Fahrradventil mit sehr kleinem Loch), tröpfchenweise warmer Fencheltee ins Mäulchen gegeben werden. Dazu dreht man den Säugling leicht auf den Rücken. Danach ist eine adäquate Ersatznahrung erforderlich. Am besten hat sich das Esbilac Instant (beim Tierarzt erhältlich) mit warmem Fencheltee angerührt (Verhältnis 1 Teil Esbilac, 2 Teile Tee) bewährt. Die Fütterung erfolgt je nach Alter und Verfassung der Säuglinge alle 3–4 Stunden tagsüber, in der Nacht alle 4–5 Stunden. Haferreisschleim, Griesbrei oder Nahrung für Menschensäuglinge ist ungeeignet wie auch die Zugaben von Traubenzucker oder Honig (Durchfall).
Ein tägliches Protokoll über die aufgenommene Nahrungsmenge pro Mahlzeit sowie die Gewichtsangabe ist dringend erforderlich. Sobald die Zähne durchtreten ist es wichtig, die Kleinen langsam auf feste Nahrung umzustellen. Auch hier muss behutsam vorgegangen werden, um eine Ernährungsstörung zu vermeiden. Igelbabys können und sollten bis zu einer gewissen Größe, ca. 350 Gramm, zusammenbleiben.
Bei großen Gewichtsunterschieden und/oder Beißereien sind die Tiere zunächst paarweise zu trennen.
Igelarten (Blog)
Die Igel werden in die zwei Unterfamilien Rattenigel und Stacheligel unterteilt. Diese wiederum werden in insgesamt 10 Gattungen und 24 Arten unterteilt.
Lebensraum
Garten
Igel bevorzugen einen naturnah gestaltet und bewirtschafteten Garten. Wichtig ist, dass der Garten freizugänglich ist und nicht mit einem Zaun ummauert ist. Im besten Fall mit vielen Naturelementen wie Hecken, Wasserstellen, Obstbäumen. Die stacheligen Säugetiere meiden jeglichen Dünger oder chemische Bekämpfungsmittel. Sie bevorzugen es, wenn der Rasen nicht ständig gemäht und gewässert wird, auch die Hecken in denen Sie Unterschlupf finden, sollten nicht zu oft geschnitten werden. Igel bevorzugen Laubhaufen in denen Sie sich einnisten können.
Achtung, Kellertreppen, Lichtschächte und Regensammelgefässe sind lebensgefährliche Fallen für die kleinen Vierbeiner. Ihre Nahrung finden Sie in Gebüschen, unter Bäumen und auf Rasenflächen.
Rückzugsorte und Winterschlafplätze
Unterschlüpfe wie Holzbeigen, Treppenaufgänge, Trockenmauern, Wurzelwerke, Kompostmieten, Hecken und Reisighaufen sind für Igel nicht nur in Bezug auf den Winterschlaf essentiell. Gerne verkriechen sich die keinen Vierbeiner dort auch tagsüber. Ergänzend zu den Naturverstecken können Sie auch selbst gemachte Igelhäuschen oder gefertigte Igelkuppeln gebastelt und mit Laub gefüllt werden. Das Igel-Haus kann zur Isolierung in einen etwas größeren Karton gestellt werden, dabei darf nicht vergessen werden ein Schlupfloch einzubauen. Wichtig ist, dass das Igel-Haus im Karton so hineingestellt wird, dass beide Schlupflöcher parallel zueinander frei zugänglich sind. Der Hohlraum zwischen Umkarton und Schlafhaus kann zur Isolierung mit Zeitung ausgefüllt werden. Zusätzlich zum Laub kann reichlich Nistmaterial wie z.B. Küchen- / Toilettenpapier oder Zeitungsschnipsel in die Auslaufkiste gelegt werden, so haben die Igel genügend Material um ein kuschliges Winternest zu kreieren. Wichtig bei der Isolation, kein Styropor, Katzenstreu, Stroh, Heu oder Sägespäne verwenden! Dieser könnte gefressen werden, was einen Darmverschluss verursachen könnte.
Zusätzliche Futter- und Frischwasserstellen sind im Frühjahr und Herbst sehr hilfreich. Mehr Infos zur Zubereitung des Futters unter Gesundheit. Wichtig hierbei ist, dass die Futter-/Frischwasserstellen für Mitfresser wie Katzen, Ratten oder Marder nicht zugänglich sind. Dafür empfehlen wir die Frischwasser-/Futterstellen in einem Igelfutterhaus mit Rattenklappe oder Labyrinth-Eingang anzubieten. Haben sich Igel erstmals für den Winterschlaf eingerichtet, verbringen sie die kalte im Schlaf. Hierbei kann es auch dazu kommen, dass Igel sporadisch aufwachen, dies geschieht meist, wenn sie hungrig oder durstig sind. Solange ein Igel in der Kälte Nahrung aufnimmt, kann er dortbleiben. Anderen falls müsste er warm gestellt werden und um dort weitergefüttert zu werden.
Bitte versuchen sie nie einen Igel zu wecken, einen winterschlafenden Igel zu wecken. Mit steigenden Temperaturen wacht er von selbst wieder auf. Der Prozess des Erwachens dauert viele Stunden und stellt für den Igel eine große körperliche Belastung dar.
Bei Unsicherheiten melden Sie sich ungeniert unter folgender Nummer: +41 56 552 16 01
Der Mensch als Gefahr
Der natürliche Lebensraum der Igel hat sich durch intensive Land Bewirtschaftung und Bebauung stakt verkleinert. Die Vielfalt der Landschaft geht immer mehr verloren und somit auch die Rückzugsorte und Nahrung der Igel. Seit den letzten Jahrzehnten geht der Trend in der Landwirtschaft hin zu schweren Maschinen, die große zusammenhängende Ackerflächen bedingen. Das führte dazu, dass Hecken, Knicks und Feldgehölze immer mehr gerodet wurden, um Platz für die Bewirtschaftung zu schaffen. Diese Strukturen sind für Igel jedoch überlebenswichtig.
Dies ist ein Grund, weshalb Igel auf menschliche Siedlungsräume angewiesen sind. Dort finden sie in den Gärten meist bessere Lebensbedingungen vor als in der ausgeräumten Agrarlandschaft.
Igel leiden immer mehr unter dem zunehmenden Verschwinden naturbelassener Gärten und Grünflächen. Der englische Name „Hedgedog“, was so viel heisst wie Heckenschwein, beschreibt den Lebensraum der Igel sehr gut. Solch naturnah gestaltete Grünflächen werden jedoch immer seltener, viel mehr vertreten sind starkgepflegte Einheitsgrün. Diese Flächen gehen oft mit chemischen Giften zur Vermeidung von Schädlingen einher. Beides sind Dinge, die Igel meiden. Zu den Gefahren der Igel gehören auch Laubsauger, denn dieses Saugen nicht nur Laub sondern auch kleine Lebewesen, die auf der Nahrungskette der Igel stehen oder gar kleine Igel. Ebenfalls sind Rasenmäherroboter, diese erkennen Igel oftmals nicht, was zum Tod der kleinen Vierbeiner führen kann. Deswegen ist es sehr wichtig Rasenmäherroboter nur tagsüber laufen zu lassen.
Gesundheit
Ernährung
Igel sind Fleischfesser und keine Vegetarier. In freier Wildbahn haben sie ein breites Nahrungsspektrum. Darunter finden sich Insekten, wie Laufkäfer, verschiedene Arten von Falter, Wirbellosetiere, wie Regenwürmer oder Schnecken, aber auch Spinnen, Vogeleier und kleine Säugetiere. Fallobst wird von Igel höchstens beiläufig gefressen, die Igel haben es eher auf die sich darin befindenden Würmer und Maden abgesehen. Auf der Futtersuche bevorzugen Igel kurz geschnittene Wiesen, die sie gut durchstreifen können. Aber auch in Totholz befinden sich Lebewesen die auf dem Speiseplan der stachligen Vierbeiner gehören. Die Igel sind meist bis ca. Mitte November auf Futtersuche und gehen anschliessen in den Winterschlaf über.
Wer den kleinen stachligen Tierchen eine Freude machen will, können aus folgenden Zutaten ein igelgerechtes Futter (ausreichend ca. 2-3 Wochen) zusammengestellt werden:
Zutaten:
- Hähnchenfleisch ca. 1300/1400g (wichtig, kein Huhn – zu fettig)
- 1 kg Möhren
- 200g Hundeflocken
- 2 Esslöffel Futterkalk
Rezept:
- Hähnchenfleisch und Möhren garkochen und mit Pürierstab pürieren
- Hundeflocken, Futterkalk und ein wenig Hähnchenbrühe dazugeben
- Alles gut zusammenmischen und in 100-150g-Portionen (Tennisballgross) einfrieren (idealerweise nimmt ein nicht ausgewachsener Igel ca. 50-100 Gramm pro Woche zu, ansonsten Futtermenge erhöhen)
Möchten Sie das Igelfutter nicht selber zubereiten, können auch Dosenkatzen- oder -hundefutter gefüttert werden. In diesem Fall ist es aber wichtig, dass die Nahrung mit Fleisch (z.B. Hackfleisch oder kleinen Stücken Hähnchenfleisch – gekocht) Hundeflocken und Vitaminkalk angereichert und gut vermischt werden. Wichtig zu wissen ist hierbei aber, dass der Igelkot bei Dosenfutter stark riecht. Das meiste im Handel befindliche Igelnass- und Trockenfutter eignet sich lediglich als Anreicherung und ist als Hauptnahrung für Igel ungeeignet.
Tabu für Igel sind folgende Nahrungsmittel Milch, rohes Fleisch, rohe Eier, gewürztes Futter, Essensreste, Süßigkeiten, Knabbersachen, Pudding aller Art, Gemüse, Salat und Kartoffeln.
Sollten Igel einen kleinen Teil ihrer Mahlzeit übriglassen, ist es wichtig, dass das Futter vom Vortag immer entsorgt und Futterreste aus dem Napf entfernt werden. Dies ist wichtig, da es ansonsten zu Pilzbildung im Futternapf kommen kann, daher wenn möglich täglich sauber putzen. Ist ein Igel sehr fest abgemagert, ist Vorsicht geboten. In diesem Fall sollten zunächst nur kleine Portionen verabreicht werden, ansonsten kann es beim Igel zu Kreislauf- oder Stoffwechselversagen kommen. Wird die selbstzusammengestellte Nahrung aber gut vertragen, kann nach einigen Stunden etwas nachgereicht werden und bereits am Folgetag mit normalen Portionen gefüttert werden. Wichtig bei nicht ausgewachsenen Igeln ist die tägliche Gewichtskontrolle (Tipp: Gewicht auf dem Deckel des Schlafhauses notieren, so hat man stets den Überblick).
Sollte es sein, dass ein Igel stark an Gewicht abnimmt oder Appetitlosigkeit zeigt, empfehlen wir unter folgender Nummer +41 56 552 16 01 mit uns aufzunehmen.
Parasiten
Wenn über Igel gesprochen wird, dann ist das Thema Parasiten nicht weitentfernt. Igel sind Tiere, welche auch in einem gesunden Zustand anderen Tierchen, sogenannte Parasiten, mit sich herumtragen. Die igeltypischen Parasiten werden zum einen in Innen- und zum andern in Aussenparasiten unterschieden. Zu den Aussenparasiten gehören beispielsweise Flöhe, Zecken, Fliegeneier, Maden und Milben.
Flöhe
Bei den sogenannten Igelflöhe spielt werder Gesundheitszustand, Alter noch das Geschlecht des Igels eine Rolle. Die Igelflöhe können einzeln oder auch massenhaft bei Igeln vorhanden sein. Da die Flöhe nisten sich meist in den behaarten Körperteilen des Igels ein. Wenden sie sich zur Behandlung bitte an eine Igelstation. Der Igel ist ein geschütztes Wildtier, dass nur in Zusammenarbeit mit einer ausgewiesenen Igelstation gepflegt werden darf.
Zecken
Wenn Igel von Zecken befallen sind, handelt es sich vorwiegend um Schildzecken. Die Schildzecken suchen sich ebenfalls die behaarten Körperteile des Igels, dazu kommt, dass die Zecken ihre (800 bis 1000) Zeckeneier auf der Haut des Igels ablegen. Dies führt dazu, dass auf der Haut eines Igels nahezu jedes Entwicklungsstadion der Schildzecken zu finden sind. Leidet ein Igel an einem Massenbefall von Zecken, kann es sogar zu einer Anämie, sogenannte Blutarmut, kommen. Diese kann bis zum Tod führen. Der Igel darf auf keinen Fall geduscht oder gebadet werden (unnötiger Stress). Lassen Sie sich bitte nicht von Flöhen und Zecken abschrecken; sie werden in unserer Beratungsstelle problemlos und fachkundig entfernt.
Fliegeneier und Maden
Fliegeneier und Maden sind vor allem in den warmen Jahreszeiten eine Gefahr für die Igel. Diese beiden Parasiten bevorzugen jegliche Art von Wunden um sich dort einzunisten. Maden sind häufig nicht erkennbar, weil sie sich in den Körper oder sich in Wunden hineingefressen, zudem sind sie lichtscheu. Sie legen Ihre Eier, wenn möglich in Wunden der Igel. Bei Wärme können nach lediglich acht Stunden die Maden bereits schlüpfen. Diese schnelle Evaluation der Fliegeneier und Maden führen dazu, dass Igel oft Tausende dieser Parasiten auf und in sich tragen. Die Parasiten fressen die Igel bei lebendigem Leibe von aussen nach innen und umgekehrt auf.
Bei dieser Art der Parasiten ist Eile geboten. Die Maden lassen sich aus tiefen Wunden oder Ohren mit der Hilfe von Dectomaxlösung oder Wasserstoffperoxyd hervorlocken. Mit einer Zahnbürste lassen sich Fliegeneier gut aus dem Haarkleid und dem Stachelbalg entfernen.
Milben
Bei den Milben werden zwischen Haarbalgmilbe, Nagemilbe und Grabemilbe unterschieden. Die Haarbalgmilben parasitieren an den Talgdrüsen des Haarbalges und führen zu kahlen Hautstellen. Die Nagemilben hingegen sitzen auf der Haut des Igels und ernähren sich von den Hautschuppen des Igels. Vorwiegend siedeln sie sich in Gesichts- und Schwanzbereich an. Sie sehen aus wie kleine weiße Sandkörner die sich aber, näher betrachtet, bewegen. Bei starkem Befall führt es zur borkigen und entzündlichen Hautveränderungen. Die Grabemilbe bohren sich unter die Haut und verursachen dort entzündliche Reaktionen mit Juckreiz, Krustenbildung, Ekzeme. Alle diese Milben sind igelspezifisch, die Therapie erfolgt durch Spezialbäder.
Leider waren dies erst die Aussenparasiten, Igel verfügen oft zusätzlich noch über sogenannte Innenparasiten. Diese sind zum Beispiel die Lungen-, Darm- und Bandwürmer.
Würmer
Die Lungenwürmer beispielsweise werden durch Schnecken und die Haarwürmer meist durch Regenwürmer übertragen. Allgemein lösen Darmhaarwürmer, Bandwürmer, Darmsaugwürmer (Brachylaemus) Symptome wie Husten, Röcheln, rasselnde Atemgeräusche, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Atemnot, blutiger Durchfall bei Igel aus.
Verletzungen
Die Gesundheit ist auch bei Igel ein sehr wichtiges Thema. Für Igel existieren viele Gefahren, welche Ihnen auch auf die Gesundheit schlagen können. So ist es leider nicht selten der Fall, dass Igel beispielsweise durch Autos, Velos, Rasenmäher oder Zäune, schwer verletzt werden und anschliessend qualvoll leiden müssen. Wichtig ist es, dass verletzten Igel schnellstmöglich geholfen werden kann. Es sollte sich niemand dafür schämen, einen verletzten Igel zu einer Igelfindlingsstation zu bringen! Dort kann Ihnen geholfen werden oder die Igel können schlimmstenfalls von Ihren Qualen erlöst werden. Wichtig zu wissen ist, dass Igel Ihre Schmerzen meist nicht wie andere Tiere durch Geräusche zum Ausdruck bringen. Schauen Sie nicht weg, die Igel brauchen uns!
Auswildern
Wann?
Ist der Igel gesund und ausreichend gewichtig, sollte er Ende April/anfangs Mai ausgewildert werden. Wichtig ist, dass der Igel auf keinen Fall über den notwendigen Zeitraum hinaus in Gefangenschaft gehalten wird. Handaufgezogene Igel sollten zunächst in einem Freigehege auf die Freiheit vorbereitet werden. Das Gehege sollte mindestens 50 cm hoch sein und mindestens eine Fläche von 4m² aufweisen, je größer umso besser. Verwenden Sie engmaschigen Kaninchendraht, damit der Igel nicht die Nase oder gar den Kopf durchstecken kann. In das Gehege muss ein wetterfestes Schlafhaus und eine Futterhäuschen gestellt werden. Das Einschlupfloch sollte der Wetterseite abgewandt sein. Eine Wasserstelle nicht vergessen. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel Igel-Station. Auch ein im Haus überwinterter Igel findet sich in der Freiheit schnell wieder zurecht. Es ist nicht zwingend, dass der Igel am Fundort ausgewildert werden muss. Dies sollte nur dann sein, wenn die Gegebenheiten stimmen.
Wo?
Auf jeden Fall sollte ein Gebiet gewählt werden, das weitab von Strassen liegt und mit ausreichend Hecken und Unterholz bewachsen ist. Waldränder mit Weideland, naturbelassene große Gärten und Bauernhöfe eignen sich dafür sehr. Ungeeignet oder gar verboten sind Wälder, Stadtparks oder Friedhöfe (gemäss Eigenerfahrung leben dort genug Igel auf kleinstem Raum), Schrebergärten (meist eingezäunt), Innenstädte oder Randgebiete an Autobahnen oder starkbefahrenen Strassen.
Ist ein geeigneter Platz gefunden, sollte der Igel erst bei Eintritt der Dämmerung ausgesetzt werden. Der Igel muss zwingend mit seinem Schlafhaus ausgewildert werden, so kann er selber entscheiden ob und wann er es verlassen möchte. Wie ein solches gebaut werden kann, finden Sie im Kapitel Garten. Das Schlafhaus kann nach 1-4 Tagen der Nichtbenutzung des Igels entsorgt werden.