Igel sind Wildtiere. Entdecken Sie einen in Ihrem Garten, gilt es zu bedenken: Gesunde, gut genährte Igel sollten nicht im Haus überwintern! In der Natur kommen sie auch im Winter gut zurecht. Gemäss dem Bundesnaturschutzgesetz dürfen nur verletzte, hilflose oder kranke Tiere für die notwendige Pflege aufgenommen werden.
Sie können den Igel einem Tierarzt zeigen (dieser muss das Tier allerdings nicht retten, da der Wildhüter die gesetzliche Verantwortung trägt) und danach zu uns oder in eine andere regionale Igelstation bringen.
Sollten Sie einen hilfsbedürftigen Igel finden, suchen Sie unbedingt Rat bei Fachleuten! Verletzte Igel benötigen medizinische Versorgung, daher ist es wichtig, nicht lediglich zu füttern und abzuwarten. Futter allein heilt keine Verletzungen. Bitte kontaktieren Sie immer einen Tierarzt mit Erfahrung in der Behandlung von Igeln oder eine spezialisierte Igelstation.
Falsche Hilfe kann mehr Schaden als Nutzen anrichten. Auf unserer Homepage finden Sie fachkundige Ratschläge und die Nummer einer Beratungshotline. Oft können auch örtliche Tierschutzvereine oder das Veterinäramt Informationen über nahe gelegene Igelstationen geben.
Zu den hilfsbedürftigen Igeln zählen:
Die Grafik zeigt, woran man einen gesunden Igel erkennt sowie die Merkmale eines kranken oder unterernährten Tieres. Ein gesunder Igel hat eine birnenförmige Gestalt; er ist vorne schmal und hinten dick. Achten Sie darauf, ob ein Igel tagsüber nicht nur herumliegt oder apathisch wirkt, da dies auf eine mögliche Erkrankung hinweisen könnte.
Bitte keine Igel füttern. Ausser, wenn der Igel geschwächt oder es enorm warm ist und lange nicht mehr geregnet hat. Wichtig: nicht nur füttern, sondern auch Wasser hinstellen. Achtung, Milch ist giftig!
Falls Sie nicht sofort Zugang zu einer Igelstation haben (zum Beispiel bei einem nächtlichen Fund), können Sie einem geschwächten Igel für einige Stunden nebst Wasser auch Katzenfutter anbieten. Bitte setzen Sie sich am nächsten Tag umgehend mit der Igelhilfe in Verbindung, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Es gibt drei besondere Situationen, in denen eine sachkundige und gezielte Zufütterung eines Igels in Erwägung gezogen werden kann (unter Anleitung der Igelstation):
Artgerechte Futterversorgung:
Die Rettung und Pflege von Igeln ist ein herzerwärmendes und wichtiges Unterfangen, das durch die verschiedenen Herausforderungen und Bedürfnisse, die mit den wechselnden Jahreszeiten einhergehen, geprägt ist. Im Laufe des Jahres durchlaufen Igel verschiedene Lebensphasen, die von der Paarungszeit im Frühling über die Aufzucht der Jungtiere im Sommer bis hin zum Winterschlaf in den kälteren Monaten reichen. Jede Saison bringt spezifische Risiken und Anforderungen mit sich, sei es die Notwendigkeit, ausreichend Gewicht für den Winterschlaf aufzubauen, oder die Gefahr, durch menschliche Aktivitäten oder natürliche Feinde verletzt zu werden. Die sachkundige Unterstützung und Intervention von Igelrettern kann entscheidend sein, um diese kleinen Geschöpfe zu schützen und ihnen zu helfen, die Herausforderungen, die jede Jahreszeit mit sich bringt, erfolgreich zu meistern. Durch das Verständnis ihrer natürlichen Verhaltensweisen und Bedürfnisse können wir eine Umgebung schaffen, die nicht nur das Überleben, sondern auch das Gedeihen der Igel in unserer Mitte fördert.
Igel benötigen sofort Wärme, wenn sie aufgenommen werden. Eine Raumtemperatur von 20°C bis 23°C ist ideal. Schwache Igel sollten in ein Handtuch gewickelt und auf eine gut handwarme Wärmflasche gelegt werden. Es ist wichtig zu bedenken, dass Igel wie kranke Menschen Wärme benötigen. Eine Unterkunft in ungeheizten Räumen oder im Freien erfordert, dass das Tier seine letzten Energiereserven verwendet, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Dies kann dazu führen, dass das Tier trotz Nahrungsangebot nicht zunimmt und möglicherweise in einen energiezehrenden Dämmerschlaf fällt.
Verletzte oder sehr schwache Igel sowie Igelsäuglinge sollten sofort in fachkundige Hände gebracht werden. Kontaktieren Sie eine Igelstation oder bringen Sie verletzte Tiere in eine Tierklinik. Die Behandlung von Igelsäuglingen erfordert spezielle Präparate und Fütterungstechniken, die ungeübte Personen leicht falsch anwenden können.
Für die häusliche Unterbringung verwenden Sie einen grossen, stabilen Pappkarton. Als Schlafhaus dient ein kleinerer Karton mit einer Ausschnittöffnung gefüllt mit zerrissenem Zeitungspapier von Tagesanzeigern o.ä. Der Bodenbelag besteht aus Zeitungspapier oder Küchenpapier. Heu oder Stroh sollten vermieden werden, da sie Verletzungen verursachen können. Die Box muss täglich gereinigt werden, um die Gesundheit des Igels zu erhalten.
Igel sind keine Vegetarier und sollten daher kein Obst oder Gemüse essen. Der Verdauungstrakt der Igel ist nicht darauf ausgelegt, pflanzliche Nahrung zu verarbeiten. Der enthaltene Fruchtzucker kann für das kleine Säugetier schädlich sein. Daher sollten Sie Ihrem Gartenbesucher keine Schalen mit Äpfeln oder anderen Obst- und Gemüsesorten anbieten.
Nüsse in jeglicher Form sind für Igel absolut ungeeignet. Obwohl ein hungriger Igel möglicherweise Nüsse frisst, kann dies zu Verdauungsproblemen führen und sogar die Zähne des Igels schädigen. Daher sollten auch Rosinen oder Sonnenblumenkerne nicht an Igel verfüttert werden.
Milch ist besonders gefährlich für den Magen-Darm-Trakt ausgewachsener Igel, da sie Laktoseintolerant sind. Das bedeutet, dass sie Milchzucker nicht abbauen und verdauen können. Der Verzehr von Milchprodukten kann bei Igeln zu starkem Durchfall führen, der im Extremfall sogar tödlich enden kann. Aus diesem Grund sollten Sie Igel niemals mit Milch oder Milchprodukten füttern!
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